Atmung

Heute möchte ich über Atmung schreiben.

 

Wir atmen heutzutage nur noch oberflächlich.

Gerade wir Frauen haben tiefe Atemzüge fast gänzlich aus unserem Leben verbannt. Warum? Ganz einfach - der Bauch wird sichtbar und wölbt sich konvex. Und das passt nicht in das Bild einer attraktiven Frau - so denken wir...
Ebenso verhindert unsere alltägliche Anspannung und Stress tiefe und bewusste Atemzüge. Durch die Ausschüttung von Stresshormonen wird die Atmung flacher und flacher.

So fällt es immer schwerer, zu einer bewusst tiefen Atmung zurückzufinden. Ganz zu schweigen von einer Atmung mit einer Atemverhaltung (sprich Atempause).

 

Ganz früh - zu Beginn meiner ersten Kontakte mit Yoga - habe ich mit tiefen Atemzügen begonnen. Zu bestimmter Musik, Blick auf das Meer / Fluss oder vor dem Kaminfeuer konnte ich dies ohne große Probleme erlernen.
Und darin liegt des Pudels Kern - mit der Fokussierung auf ein Element was mich beruhigt - konnte ich schnell zu bewusst tiefen Atemzügen (zurück) finden.
So lässt sich durch tägliches Training nicht nur die Atmung beruhigen und vertiefen - der Körper kann in dieser Zeit mehr und mehr entspannen und gleichzeitig beruhigt sich unser Geist. In einer solchen Phase tiefer Atemzüge ziehen wir unsere Sinne zurück, widmen uns ganz uns selbst und hören vielleicht unsere innere Stimme. Wir ruhen in uns.
Dies ist ein großes Ziel - ein Ziel, welches man nicht sofort erreichen kann, sondern stetig daran arbeiten sollte - und, wenn man dieses Ziel erreicht hat, das Dasein aus einem anderen Blickwinkel sieht...

 

Aktiv Stress abbauen, das Bewusstsein auf das Hier und Jetzt lenken, den Körper in eine bessere Verfassung versetzen und somit den umherirrenden Geist besänftigen und beruhigen. Mit bewussten Atemzügen.

 

Ein kleines Beispiel:

Mit jedem tiefen Atemzug "schmeckt" man die Luft - nimmt alle Gerüche wahr.

Wie riecht es jetzt - Mitte November? Nach verbranntem Holz aus den Kaminen. Nach kalter und klarer Luft - die ganz scharf die Nase emporsteigt. Nach Laub, was auf dem Boden liegt und verrotten darf - ein leicht erdig-modriger Duft. Und wenn Nebel ist, dann "schmeckt" Luft auch anders - schwerer...

So ändert sich tagtäglich der Geruch und Geschmack der Luft.

Ein wunderbares Erlebnis, dank tiefer Atemzüge.

 

Ein kleiner Tipp:

Lass deinen Atem kommen und gehen.

Lege nun eine Hand auf deinen Bauch und deine andere Hand auf deinen Brustkorb. Spüre wie sie sich mit der Einatmung heben und mit der Ausatmung senken.

Versuche in Bauch und Brustkorb zu atmen. Lasse deine Atemzüge immer tiefer und länger werden.

Schließe deine Augen und atme weiter.

 

So kann jeder von uns eine Möglichkeit finden, bewusst und tief zu atmen.

 

Unser Körper ist eine wunderbare Erfindung!

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